Anders betrachten + Üben in Dresden + Sprache und Sein

Wir freuen uns, dass wir die erste Regionalgruppe auf dieser Seite nennen können und wollen euch noch einmal einladen, euch zu melden, wenn ihr in eurer Region schon eine Gruppe habt, die offen ist für neue ACT-Übende. Und wenn ihr eine neue Gruppe bilden möchtet unterstützen wir euch auch gerne. Zusammen zu lernen und zu üben ist eine wunderbare Möglichkeit.

Aus der neuen ACT-Gruppe 2020 haben wir in dieser Woche auch wieder viel gelernt und sind sehr dankbar, dass die Reise mit ACT Jahr für Jahr neu beginnt und weiter geht. Vielleicht sind diese Zeilen auch eine gute Möglichkeit euch das ACT follow on noch einmal in Erinnerung zu rufen, das in diesem Jahr im Dezember in Grasellenbach stattfindet und das wir wie immer auf Spendenbasis für die unterstützten Projekte anbieten. Es gibt noch ca 5 Plätze und zur Anmeldung gehts hier.

Und gerade in diesen Tagen hoffen wir, dass wir alle mit Achtsamkeitspraxis und ACT auch einen Beitrag für Mitgefühl und Verbundensein in dieser Welt leisten können. In einer Supervision gestern ging es darum, wie wir es unterstützen könnten, dass Bewertungen einfach als Bewertungen gesehen werden können, auch wenn andere das nicht so sehen. Schwierig. Aber eine gewisse Aufmerksamkeit allein für Sprache in Beratung und Therapie kann beginnen Unterschiede zu machen. Und wir können es für uns immer weiter üben. Eine virtuose Übungsleiterin für den Umgang mit Sprache ist Gübra Gümüşay, deren Buch "Sprache und Sein" soeben im Hanser Verlag erschienen ist und auf das wir hinweisen wollen. Diese Zeilen stammen vom Verlag und kündigen es an: "Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt. Kübra Gümüşay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Doch wie können Menschen wirklich als Menschen sprechen? Und wie können wir alle – in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse –­ anders miteinander kommunizieren?"

Rumi sagte einmal: "Das Leben ist kurz wie ein halber Atemzug – pflanze nichs als Liebe."

Danke an Petra, die uns das Bild geschickt hat.

ACT im Coaching

Längst hat sich ACT in den verschiedensten beraterischen Feldern und Kontexten etabliert. Und der Weltverband spielt in der Kommunikation dabei eine wichtige Rolle und ermöglicht in SIGs (Special Interest Groups) einen regen Austausch zwischen Kolleg*innen. In den letzten Wochen hat die Coaching SIG eingeladen, sich mehr zu vernetzen und zu beteiligen und wir möchten dies allen von euch, die sich auch im Rahmen von Coaching und Fragen der Berufswelten mit ACT beschäftigen hier einmal als Link senden:

https://contextualscience.org/special_interest_groups

Bewußt könnt ihr hier die Coaching SIG im Kontext so vieler anderer Gruppen finden, so wird gleich der Reichtum sichtbar, der hier schlummert und jederzeit genutzt werden kann.

Zudem möchten wir in diesem Kontext auf die Webseite von Rachel Collis, Rob Archer und Paul Atkins hinweisen, die viele Informationen, eine imposante Literatur- und Studienübersicht und immer wieder auch Blogbeiträge zu ACT im beruflichen Kontext versammeln:

www.workingwithact.com

Ein Blogbeitrag sei hier hervorgehoben, bei dem Hagen meinte, er würde gut illustrieren, warum wir ja bei ACT das “A” gern als A hoch 2 sehen und Achtsamkeit am liebsten noch mit im Titel bei ACT hätten:

https://workingwithact.com/2013/02/16/closing-the-intention-behaviour-gap/?sfns=mo

Und auch wenn wir gerade im Zusammenhang mit Achtsamkeitspraxis den Dualismus: “the mindful people” or “the mindless people” nicht eröffnen würden: über die Lücke zwischen Intention und ACTion nachzudenken macht unserer Meinung nach sehr viel Sinn. Und sich dabei zu fragen wie wir die Welt von Moment zu Moment erleben und wohin unsere Urteile uns führen könnten.

Von was haben Sie oder Dich diese Zeilen eigentlich gerade abgehalten?
Und was wolltest Du denn eigentlich gerade tun?
Und: warum?

ACT-Artikel von Hagen

In einer systemischen Zeitschrift wurde ein Artikel über ACT von mir veröffentlich. Im Internet findet man die Zeitschrift hier: Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung

Abstrakt

Du bist die Schüssel, nicht die Suppe. Eine Einführung in die Akzeptanz und Commitment Therapie (ACT)

Die Akzeptanz und die Commitment Therapie (ACT) ist ein achtsamkeitsorientiertes Verfahren, das aus der Verhaltenstherapie hervorgeht. ACT ist gut anschlussfähig an die systemische Therapie und bereichert diese durch neue Sichtweisen und Handlungsoptionen. Der ACT-Ansatz ist nicht störungsorientiert, er konzentriert sich darauf, bestimmte Fertigkeiten zu verbessern. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Arbeit mit dem „Hexaflex“. Das Ziel ist psychische Flexibilität. Wie ACT vorgeht, wird im Artikel praxisnah erläutert.

Heft Nummer 4/2018

Heft Nummer 4/2018

Miteinander - Rückblick auf die Jahrestagung der DGKV vom 12.-14. Oktober 2018 in Bamberg

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Auch wenn wenn sie nun schon einige Zeit zurück liegt: Die diesjährige Tagung der DGKV, des deutschen ACT-Verbandes, fand unter dem Titel: ACT verbindet - Achtsamkeit in der therapeutischen Beziehung statt. Eine Vielzahl an Workshops und Vorträgen luden ein, dieses Themenfeld aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu untersuchen und wie immer gab es die Qual der Wahl... Als Gast für den einzigen zweitägigen Workshop war Aisling Leonhard-Curtin in Bamberg und führte in ihrem Workshop in „FAB“ ein, wer sich mehr damit beschäftigen möchte findet hier wie überhaupt zu vielen Workshops und Vorträgen Material auf der Homepage der DGKV: https://dgkv.info/lernen/konferenzen/dgkv-kongress-2018/

Mit viel Herz und Liebe zum Detail war die Tagung vorbereitet, das Essen großartig und die Kulisse der Stadt ebenfalls wunderschön. Miteinander: das zog sich von der Arbeit der Vorbereitungsgruppen über die manchmal ungewöhnliche Kooperation in der Raumnutzung bis hin zur Mitgliederversammlung, in der der alte Vorstand teilweise verabschiedet und ein neuer gewählt wurde. Wenn bei der Mitgliederversammlung eines Verbandes Begegnung so rührend, fachlich klar, die Vergangenheit würdigend und die Zukunft mit Vertrauen und einer klaren Vision in den Blick nehmend stattfindet, dann bin ich da gern dabei.

Die Jahrestagungen sind eine prima Lern- und Vernetzungsmöglichkeit:
10.-13.10.2019 in München
27.-31.10.2020 in Winterthur

Kommt zahlreich: ACT verbindet.

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Ein weiter Blick - zur Tagung der DGSF

Bericht von der Jahrestagung der DGSF vom 20.-22.09.2018 an der Uni Oldenburg

Die diesjährige Tagung der DGSF trug den Titel “Ich, Du und die anderen… Selbstorganisation, Selbststeuerung und die Frage nach dem Sinn. Sie fand in einem wie ich fand sehr schönen Rahmen in der Uni Oldenburg statt und wurde vom Center für lebenslanges Lernen (C3L) an der Uni Oldenburg ausgerichtet. Dabei wurde der Blick wirklich weit: historisch zurück zur Verbindung systemischen Denkens mit vielen anderen therapeutischen Wurzeln und Theorien, in die Zukunft mit Fragen des Wozu systemischen Denkens und auffallend häufig mit einer Verbindung zu evolutionsbiologischen Fragestellungen und Antwortversuchen. In die Weite der Philosophiegeschichte. Der Bindungsforschung und wieder und wieder zu ethischen Fragestellungen. Besonders die Beiträge von Jürgen Kriz, Ariadne von Schirach, Claus Eurich und Tom Levold eröffneten Zugänge zur Verbindung unterschiedlichster Ansätze. Die Genauigkeit, mit der Tom Levold systemische Grundbegriffe rund um die Konzepte der Autopoiesis und weiterer Ansätze neu fasste und von dem Unterschied was er “Systemkitsch” nannte, war sehr beeindruckend.

In der Verbindung von systemischem Denken, Achtsamkeitspraxis und ACT durfte ich einen Workshop anbieten zu Akzeptanz als Praxis (besonders mit dem Aspekt der Vergänglichkeit und Wandlung dessen, was wir manchmal “Selbst” nennen) und eine kleine Ehrerbietung an die Liebe, was aufregend und schön zugleich war und eine Möglichkeit ein wenig von dem, was uns hier am Herzen liegt, auch auf einer Tagung mit einzubringen.

Wenn ihr Zusammenfassungen der Referent*innen der Hauptvorträge sehen wollt: hier geht es zum youtube-Kanal zur Tagung.

Die nächsten Jahrestagungen finden statt am:
19.-21.09.2019 in Hamburg
10.-12.09.2020 in Heidelberg