ACT hat, wie für viele, für uns auch etwas mit der Verbundenheit in den größeren Zusammenhängen zu tun. Vor einer Woche war das Hintergrundbild zu "Endure - Dranbleiben" schon aus Basmane, einem Stadtteil in Izmir gewählt, heute wollen wir das aufgreifen und einige Zeilen zu dem Projekt schreiben, das wir seit etwas mehr als einem Jahr unterstützen. Letztes Jahr im Frühjahr begann die Verbindung zu ReVi, einer kleinen Gruppe von Freiwilligen in Izmir. Sie helfen dort seit 2016 den Menschen, die, meist aus Syrien kommend, versuchen einen Lebensalltag in der Stadt am Meer aufzubauen. Seitdem waren wir (Tom und Deniz) vier Mal da. Kennenlernen. Familien besuchen. Wohnungen einrichten. Mit Kindern spielen. Findet Nemo anschauen. Und auf den Atem achten :-) Lachen und traurig sein. Etwas von dem weitergeben, was wir von Ihnen und Euch als Spenden bekommen haben - vielen vielen Dank dafür! Im August gab es ein Wiedersehen mit denen, die dort helfen und dabei selbst so schwere Erlebnisse hatten, und mit einigen Familien.

Ab jetzt gibt es wieder neue Armbänder
Neben Schulen und vielen Angeboten für Kinder versucht ReVi einigen Familien über den Verkauf von Armbändern zu helfen, die es mittlerweile in großer Vielfalt gibt. Die letzten, die wir in Seminaren im Frühjahr dabei hatten, waren rasch weg. Jetzt gibt es Neue. Im Herbst in all den Workshops und Seminaren, die bald kommen. Den Spendenpreis bestimmt ihr, so unterstützen wir wenigstens ein bisschen die Freunde vor Ort. Wenn jemand inhaltlich zu der Arbeit dort mehr wissen mag, können wir rasch in Kontakt sein.
Und das alles zu schreiben auf einer kleinen griechischen Insel und zu wissen, dass vorgestern auf dem kurzen Weg, den wir in einer entspannten Stunde zurückgelegt haben, zwei Boote untergegangen sind tut weh. Nicht zu begreifen, wieso es einen Unterschied geben soll zwischen ihnen und uns. Kein Konzept, das mir das erklären könnte. Das ist neben den Geschichten der Menschen (die immer von Verlust, aber auch oft von Mut und Liebe und großer Verbundenheit handeln) und der Perspektivlosigkeit, die viele empfinden, der sehr traurige Teil.

Unsere Seite zu Izmir hat ein kleines Update bekommen, wenn ihr Lust habt sie anzusehen.

Lerne die Bedürfnisse derer um dich herum kennen und respektiere sie.

Wieder ein Satz aus der Liste von John Perry Barlow und Praxisanregung für diese neue Woche. Mir gefällt besonders die Idee des kennenlernens. Dass wir uns neu für die Bedürfnisse anderer interessieren könnten. Uns erkundigen. Und auch wenn hier nicht von Handlungen die Rede ist, eine Wochenübung aus dem Buch "How to train a wild elephant" fällt uns dazu ein: "Random acts of kindness" - zufällige Aktionen der Güte starten. Etwas tun, was jemandem gut tun könnte. Was ein Bedürfnis berühren könnte nach Versorgung, Sicherheit, Zugehörigkeit, Gesehen werden. Was auch immer. Und was wenn wir uns selbst dabei mit einbeziehen? Eine herzliche neue Woche!