Wir reisen gemeinsam
Zur Türkei gibt es viele verschiedene Verbindungen, private und berufliche. Wir haben viele Freunde dort und möchten Ihnen gern durch diese Seite einen herzlichen Gruss senden. Zum einen hat Hagen gemeinsam mit Turan Akbas (seit 2017 der erste zertifizierte systemische Lehrtherapeut in der Türkei) von der Universität Adana vor einigen Jahren ein Kooperationsprojekt des IF Weinheim begonnen. Mittlerweile findet die sechste Ausbildungsgruppe in Systemischer Therapie in der Türkei statt und die erste Ausbildungsgruppe in Systemischer Supervision, sowie in Kinder- und Jugendlichentherapie. Sowohl Hagen, weitere KollegInnen des IFW als auch Tom reisen regelmäßig zu Seminaren nach Mersin oder Konya.
Zudem gab es bereits viele Achtsamkeits- und ACT-Workshops in Zusammenarbeit mit Nida Özşahin Terkuran in Adana, weitere sollen folgen (z.B. bald Achtsamkeitskurse für Lehrerinnen und Lehrer; auch in Zusammenarbeit mit weiteren KollegInnen, die mit ACT in der Türkei unterwegs und sehr engagiert sind. Der Kreis derer, die sich für Achtsamkeitspraxis und ACT in der Türkei einsetzen und Angebote machen wächst und das ist schön zu sehen. Wir denken, dass gerade Haltungen, die sowohl auf die Bedeutung des Kontextes für jedes Fühlen, Denken und Handeln eingehen, als auch innere Prozesse selbst als Kontext betrachten gerade in einer Zeit nützlich sein können, in denen die Einladungen zu Polarisierungen und Dualismen sehr stark ist. Wichtig ist uns auch ein Engagement und Unterstützung für eine kleine Gruppe in Izmir, die sich der vielen Menschen aus Syrien in Izmir annimmt und ihnen hilft in der Stadt Fuss zu fassen und eine zumindest mittelfristige Lebensperspektive zu entwickeln. Wir denken an das Gedicht "Gemeinsam" von Rose Ausländer, in dem es heisst: "Vergesst nicht Freunde, wir reisen gemeinsam..."
ReVi - ein Projekt in Izmir für Menschen aus Syrien
Auf der Suche nach einem Projekt in der Türkei, das Menschen hilft, die aus Syrien geflohen sind und in der Türkei mindestens übergangsweise leben wollen, stiessen wir 2017 auf eine Gruppe in Izmir. ReVi wurde Anfang 2016 von Felipe Coimbra, einem in Kanada lebenden Brasilianer, und weiteren Freiwilligen, die zumeist selbst ab 2015 aus Syrien kamen, gegründet.
Sie wollten Menschen helfen, die besonders in der Zeit bis zu ihrer Registrierung als Geflüchtete in der Türkei (die manchmal bis zu neun Monaten andauern kann) noch keine oder nur minimalste Unterstützung erhalten. Das Projekt ist selbst nicht registriert und ist ein sehr professionell organisierter Verbund von engagierten Freundinnen und Freunden und Freiwilligen aus vielen Ländern. ReVi half in der Vergangenheit sehr unbürokratisch durch Besuche bei Familien, vermittelte Übersetzung, sorgte für Erstausstattungen für Familien (was aber in den letzten Jahren weniger wurde, da weniger Menschen neu kamen), Lebensmittel und Babysachen. Mittlerweile haben einige der wichtigen Stützen des Projektes eine Möglichkeit bekommen nach Kanada einzureisen und sind nicht mehr in Izmir. Dadurch verlagert sich die Arbeit mehr auf Bildungsarbeit in zwei kleinen Schulen, sowie Angebote für kreative Angebote für Kinder. All dies geschieht durch Spenden aus der ganzen Welt. Über zwei Webshops und zwei Läden in Amerika und in Berlin werden Strickwaren und Armbänder verkauft, um zusätzlich ein kleines Einkommen zu schaffen.
Sechs mal, zuletzt im August 2019, durfte ich (tom) hier mit helfen und beim letzten Mal ja auch einiges weitergeben von Ihnen und Euch. Und es soll weitergehen. Auch mit der Unterstützung für eine Familie mit einem kleinen Baby, das intensive medizinische Unterstützung braucht und der wir einiges von euren Spenden über die Armbänder haben zukommen lassen. Wir wollen hier auch gute Wünsche schicken für Zak und Nüseybe und ihre Familie für den Start in Montreal - gutes Einleben und dass euch so geholfen wird dabei wie ihr unermüdlich in Izmir anderen geholfen habt!
Wer sich mehr für die Arbeit von ReVi interessiert, kann sich gern an mich wenden und die Homepage oder Facebookseite von ReVi besuchen.