Das letzte Jahr begann hier mit “leerer Leinwand” - die füllte sich rasch. Dieses Mal starten wir mit einem Bild und Text von Dirk Baum - herzlichen Dank; und wer wohl drauf kommt, was das Objekt in der Mitte ist?
Unfertig bleiben ist uns im Bezug auf das “Elefanten-Projekt” mit den Wochenanregungen aus Jan Chozen Bays’ Buch hervorragend gelungen, deswegen setzen wir jetzt noch mit einigen Wochen fort und hoffen auf ein Jahr mit vielen Momenten, die wir bewußt erleben und gestalten. Friedliches in der Welt. Und offene Herzen.
Bild und Wort: www.dirkbaum.de
Dirk's Bildgedicht im April
www.dirkbaum.de
Dirk's Bildgedicht für März
Dirk's Bildgedicht für Februar
(c) www.dirkbaum.de
Dirk's Bildgedicht für Januar
Jeden Monat kommt eins von Dirk’s Bildgedichten. Danke, dass wir es hier zeigen dürfen. Und wenn ihr mit Dirk in Kontakt kommen wollt, geht das so: www.dirkbaum.de
Auf den Boden geschrieben
Bea hat uns zwei Bilder geschickt, wie sie manche Momente in den letzten Wochen gestaltet hat und dazu geschrieben: „Dinge tun, die Spaß machen. In diesen Tagen besonders. Mir selbst und anderen, so kommt das Gedicht auf die Straße. Ein Blick der Nachbarin. Ein Innehalten der Spazierenden. Verbunden, vergangen, Kreide im Wind... Es wird ein neues Gedicht geben...“
Was habt ihr gemacht? Oder gesehen? Was hat euch bisher geholfen mit den Veränderungen im Alltag in den letzten Wochen? Wohin mag unsere gemeinsame Reise gerade gehen? Und wie kann ich sie ein klein wenig mit gestalten?
Häßliches, Du hast so was Verläßliches
Nachdem er durch Metzingen gegangen war
Dich will ich loben:
Häßliches, du hast so was Verläßliches.
Das Schöne schwindet, scheidet, flieht –
fast tut es weh, wenn man es sieht.
Wer Schönes anschaut, spürt die Zeit,
und Zeit sagt stets: Bald ist’s soweit.
Die Schönheit gibt uns Grund zur Trauer.
Das Häßliche erfreut durch Dauer.
Robert Gernhart
Defusion in moderner deutscher Poesie. Aber ist das wirklich Defusion oder einfach wahr?
You are who you’ve been looking for
Was für ein Satz am Anfang dieses Textes von Adam Roa: „Your capacity to love others is only limited by the capacity to love yourself.“ Fünf eindringliche Minuten und Formulierungen, die sich gut mit Übungen und Sichtweisen aus der Compassion Focused Therapy verknüpfen lassen und vielen anderen Ansätzen der Selbstzuwendung und des Mitgefühls mit sich und der Welt. Wer das Video noch einmal mit eingeblendetem Text sehen möchte: https://www.youtube.com/watch?v=nt5_3cbo31I
Sei still
Am vergangenen Montag durften wir in Berlin beim SIA zur "Meditation am Abend" zusammensein und wir widmeten den Abend dem Thema des Annehmens, Anerkennens, man könnte es auch Akzeptanz nennen. Angenommen. Danke an alle, die da waren und wir wollen gern das Gedicht von Mascha Kaléko (1907-1975) hier noch einmal zur Verfügung stellen, das am Ende des Abends stand:
Sei still…
Als ich der Mutter meinen Kummer klagte,
Ich höre noch, was sie dem Kinde sagte
Mit einem Lächeln, wie ich’s nie gesehn -
„Sei still, es wird vorübergehn.”
So hielt ich still. Und manches ging vorüber.
Denn alles geht vorüber mit der Zeit:
Das große Glück. Das Frösteln und das Fieber.
Selbst ein Novembertag, ein noch so trüber.
Beständig bleibt nur Unbeständigkeit.
Als dann der große Zweifel an mir nagte,
- Ich wusste schon, dass man es keinem klagte
Und dass sogar die Freunde missverstehn -
So oft ich damals an mir selbst verzagte,
war es die leise Stimme, die mir sagte:
Sei still, es wird vorübergehn.
Was ist nicht alles schon dahingegangen
Wie Schneegestöber und wie Windeswehn…
und dennoch hab ich jetzt erst angefangen,
Den Dingen auf den Grund zu sehn.
Wer nichts begehrt, der ist nicht zu berauben,
Gespenster sind nur dort, wo wir sie glauben.
Ich habe lange, lange nicht geklagt.
Nichts tut das Leid dem, der „es tut nichts” sagt.
Sei der du bist. Mag kommen, was da will.
Es geht an dir vorüber, bist du still.
Masha Kaléko
Lachen
Die Blüten aus einem Park in Weinheim erinnern an Kommen und Gehen. An die Freude über das was da ist. Und an das Gedicht des alten Lehrers Dogen Zenji (1200-1253), hier in der Übersetzung von Muhô Nölke:
Im Frühling: Kirschblüten
Und im Sommer: Kuckuck!
Im Herbst kommt der Mond
Und Schnee bringt der Winter
Schneidend kalt und klar.
Laugh at yourself frequently.
P.S. Es gibt auch eine ganz ähnliche Version dieses Gedichtes von Wumen Huikai (1183–1260), in der er schreibt:
Flowers in the spring,
a cool breeze in summer,
autumn winds,
winter snow.
If useless things don't bother your mind,
that is your best season.