Bea hat uns zwei Bilder geschickt, wie sie manche Momente in den letzten Wochen gestaltet hat und dazu geschrieben: „Dinge tun, die Spaß machen. In diesen Tagen besonders. Mir selbst und anderen, so kommt das Gedicht auf die Straße. Ein Blick der Nachbarin. Ein Innehalten der Spazierenden. Verbunden, vergangen, Kreide im Wind... Es wird ein neues Gedicht geben...“
Was habt ihr gemacht? Oder gesehen? Was hat euch bisher geholfen mit den Veränderungen im Alltag in den letzten Wochen? Wohin mag unsere gemeinsame Reise gerade gehen? Und wie kann ich sie ein klein wenig mit gestalten?
Ein schönes Gedicht: Desiderata
Deutsche Übersetzung von Heiko Haller:
Desiderata
Gehe gelassen inmitten von Lärm und Hast und denke an den Frieden der Stille.
So weit als möglich, ohne dich aufzugeben, sei auf gutem Fuß mit jedermann. Sprich deine Wahrheit ruhig und klar aus, und höre Andere an, auch wenn sie langweilig und unwissend sind, denn auch sie haben an ihrem Schicksal zu tragen. Meide die Lauten und Streitsüchtigen. Sie verwirren den Geist.
Vergleichst du dich mit anderen, kannst du hochmütig oder verbittert werden, denn immer wird es Menschen geben, die bedeutender oder schwächer sind als du. Erfreue dich am Erreichten und an deinen Plänen. Bemühe dich um deinen eigenen Werdegang, wie bescheiden er auch sein mag; er ist ein fester Besitz im Wandel der Zeit.
Sei vorsichtig bei deinen Geschäften, denn die Welt ist voller Betrügerei. Aber lass deswegen das Gute nicht aus den Augen, denn Tugend ist auch vorhanden: Viele streben nach Idealen, und Helden gibt es überall im Leben.
Sei du selbst. Täusche vor allem keine falschen Gefühle vor. Sei auch nicht zynisch, wenn es um Liebe geht, denn trotz aller Öde und Enttäuschung verdorrt sie nicht, sondern wächst weiter wie Gras.
Höre freundlich auf den Ratschlag des Alters, und verzichte mit Anmut auf die Dinge der Jugend. Stärke die Kräfte deines Geistes, um dich bei plötzlichem Unglück dadurch zu schützen. Quäle dich nicht mit Wahnbildern. Viele Ängste kommen aus Erschöpfung und Einsamkeit. Bei aller angemessenen Disziplin, sei freundlich zu dir selbst. Genau wie die Bäume und Sterne, so bist auch du ein Kind des Universums. Du hast ein Recht auf deine Existenz.
Und ob du es verstehst oder nicht, entfaltet sich die Welt so wie sie soll. Bleibe also in Frieden mit Gott, was immer er für dich bedeutet, und was immer deine Sehnsüchte und Mühen in der lärmenden Verworrenheit des Lebens seien – bewahre den Frieden in deiner Seele. Bei allen Täuschungen, Plackereien und zerronnenen Träumen ist es dennoch eine schöne Welt.
Sei frohgemut. Strebe danach glücklich zu sein.
von Max Ehrmann
Wer mehr dazu lesen will, hier der Wikipediaartikel: Desiderata
Noch einmal Augenkontakt
Wieviel man über die Augen sagen kann, ist hier gut zu beobachten. Danke an Janina für den Link.
Wenn da Stille ist ...
Danke an Marina für die Zusendung dieser schönen Zeilen.
"Wenn da Stille ist, Ruhe, die nicht durchbrochen werden muss, weil es nichts zu tun gibt, weil da nicht einmal ein Gedanke an "Tun" ist;
Wenn da Stille ist, dann fühle ich mich;
Wenn da Stille ist, dann begegne ich mir, wie einem Freund nach langer Zeit, wortlos die Anwesenheit genießend, weil es nichts zu sagen gibt,
wenn da Stille ist."
(Michale Gienger)