Systemische Geschichtswerkstatt

Endlich wollen wir hier auf ein sehr besonderes, großartiges Projekt hinweisen, das Tom Levold auf seinem Blog zur Verfügung stellt und das sicher auch bald auf weiteren Plattformen der systemischen Dachverbände zu finden sein wird. Er schreibt auf seiner Seite: „Die Systemische Geschichtswerkstatt ist eine private Arbeitsgruppe, zu der sich Kurt Ludewig, Annie Michelmann, Wolf Ritscher, Wilhelm Rotthaus und Gisal Wnuk-Gette und ich 2014 zusammengefunden haben. Ausgangspunkt war unsere Erfahrung als DozentInnen an vielen systemischen Weiterbildungsinstituten, dass Namen und Daten aus der Geschichte des systemischen Ansatzes, die in den 80er und 90er Jahren eine große Rolle gespielt haben, heute schon relativ unbekannt sind und deren Vermittlung in der Regel auch keinen besonderen Stellenwert in den Curricula der Weiterbildungsinstitute hat. Insofern lässt sich von einer gewissen Geschichtsvergessenheit sprechen, die vielleicht auch durch die Fokussierung des systemischen Ansatzes auf die Gegenwart und Zukunft verstärkt wird.“

Einfach ausprobieren und staunen, wo man landet. Was einen sucht, wenn man anfängt zu finden:

http://systemagazin.com/systemische-geschichtswerkstatt/

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Jetzt sucht er die Geschichte in seiner Erfahrung

Danke an Jürgen für sein Lieblingszitat über Wirklichkeitskonstruktion. Für alle von uns, die gerade erzählen, wie 2017 war und was 2018 so alles kommen soll.

“Ich sitze in einer Bar. Nachmittag, daher allein mit dem Barmann, der mir sein Leben erzählt. Warum eigentlich? Er tut’s, und ich höre zu, während ich trinke oder rauche; ich warte auf jemand, ich lese eine Zeitung. So war das! sagt er, während er die Gläser spült. Eine wahre Geschichte also. Ich glaub’s! sage ich. Er trocknet die gespülten Gläser. Ja, sagt er nochmals, so war das! Ich trinke – ich denke: Ein Mann hat eine Erfahrung gemacht, jetzt sucht er die Geschichte seiner Erfahrung…”

"Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält."

aus: Max Frisch, Mein Name sei Gantenbein

Eben darum - eine Geschichte

Bei einem Meditationsabend gestern in Mannheim erzählte Mechthild Engelhorn eine kleine Geschichte, deren Quelle nicht genau bekannt war, hier ist sie für euch:
"Ein Mönch lief an einem Abend durch das Dorf und hörte in einer Hütte ein furchtbares Klagen und Jammern. Er ging hinein und sah, dass der Vater der Familie gerade gestorben war und die Familie weinte. Und er sah auch neben dem toten Vater seinen eigenen Meister stehen. Dieser weinte am lautesten. Der Mönch rief: "Ich dachte, Du hättest Leben und Tod überstiegen!" "Genau darum!", antwortete der Meister.