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Achtsamkeit in Beratung

Wir sehen Haltungen, die mit Achtsamkeit als gelebter Praxis verbunden sind, als grundlegend in unseren Tätigkeiten an: in Therapie, Supervision, Coaching ebenso wie in den Weiterbildungen, in denen wir Ihre Arbeit mit KlientInnen oder PatientInnen reflektieren und bereichern wollen. Wir glauben und erfahren selbst, dass sich zum einen die Beratungstätigkeit verändert, wenn sich Beraterinnen und Berater selbst mit Achtsamkeit beschäftigen. Das kann sich sehr positiv auf den Beratungsprozess auswirken. Und gemeinsam mit vielen anderen KollegInnen sammeln wir beständig Erfahrungen darin, wie wir KlientInnen in den verschiedensten Kontexten explizit etwas davon in Übungen oder Metaphern anbieten können.

Achtsamkeit als Praxis für BeraterInnen
Wie wäre es, wenn wir das, was wir Klientinnen und Klienten anbieten, stets selbst als eigene Praxis pflegten? Wie würde es Beraterinnen gehen, die das selbst anwenden, was sie sich für ihre KlientInnen wünschen? Mehr zu spüren, was gerade stattfindet, wie es mir geht, wie ich auf Themen und Geschichten von Klienten reagiere, wieviele Wahlmöglichkeiten ich sehe, wann ich eine Pause brauche, wie ich Stille als Raum erlebe oder fördere (oder aushalte), wie es ist auf meinen Atem zu achten während ich zuhöre und zu üben, sowohl bei mir als auch bei meinem Gegenüber zu sein - all das kann für das Wohlbefinden und die Gesundheit von BeraterInnen egal in welchem Kontext nützlich sein. Von Moment zu Moment neu.

Achtsamkeit üben mit KlientInnen, Coachees, Teams
In manchen Beratungen ist Achtsamkeitspraxis explizit das Anliegen der Menschen, die zu uns kommen. In anderen Kontexten sind Übungen aus diesem Bereich leicht vorzuschlagen und günstig, auch ohne dass sie besonders benannt und angekündigt sein müssen. Es gibt viele Übungen sowohl aus der Meditationspraxis wie aus der Akzeptanz und Commitment Therapie, die für Ratsuchende eine erhebliche Bereicherung wie Herausforderung darstellen und Wendepunkte innerhalb von Beratungen begleiten oder markieren können. Die Haltung der Hinwendung zum Schmerz und zum Leid des Lebens wird oft als kontraintuitiv erlebt (mit allem was subjektiv dann dazu gehört), und letztlich häufig als befreiend. Sie kann aber auch mit schmerzhaften Einsichten und Gefühlen einhergehen, die nicht leicht auszuhalten sind. Dem mit Mitfühlen ebenso zu zu begegnen wie mit der Suche nach dem, wie das Leben leichter und den je eigenen Werten entsprechend gehen könnte, sehen wir als beraterische Aufgabe.

Den Beratungsprozess achtsam gestalten
Aus unserer Sicht begegnen sich hier Achtsamkeitspraxis und systemisches Denken und Handeln wie an vielen Stellen ganz nah. In der Aufmerksamkeit für die Wechselwirkungen im Beratungsprozess, in einer Haltung, den und die Menschen gegenüber als Expertinnen ihres Lebens zu sehen und zu unterstützen. Die Beratungsbeziehung selbst immer wieder zu thematisieren und den Kontakt in diesem Moment als Erfahrungsfeld für alle anzubieten. Sich zu zeigen, ohne die Rollen zu tauschen, sind Dinge, die wir nicht aufhören wollen zu üben und zu vermitteln.

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